Neueste Veröffentlichungen
Essays
Dezember 2016
Wir langweilen uns heutzutage eigentlich nicht mehr. Die Angebote der Unterhaltungsindustrie sind so vielfältig und umfassend geworden, dabei so preiswert zu haben und so verführerisch, dass kaum ein Augenblick vorbeigeht, an dem wir uns langweilen MÜSSTEN.
Oktober 2015
Nicht erst seit Filmen wie "World War Z" oder "Exodus" drängen sich uns die Geschichten und Bilder vom Untergang nicht nur des Abendlandes als Warnungen vor kommenden globalen Krisen auf. All die Katastrophenfilme, von "The Day After Tomorrow" über "Contagion" bis "San Andreas", spielen in den letzten Jahren so häufig und so plakativ mit Ängsten vor einer Apokalypse biblischen Ausmaßes, dass man sich als Kinogänger schon fragen kann: Möchte uns Hollywood vielleicht irgendetwas sagen? Will the apocalypse also doch be televised?
April 2015
"Diese Wirtschaft tötet" ... Wenn sogar ein Papst das System kritisiert, dann sollten wir inne halten. Inne halten und aufhorchen, ob sich in all unsere Gewissheiten und all die Floskeln, mit denen wir uns ihrer versichern, nicht doch ein gewisser Zweifel
eingenistet hat ...
Vom Segen des BGE
Juni 2015
Jetzt, da in der Schweiz Volksabstimmungen zur Einrichtung eines Bedingungslosen Grundeinkommens zur Debatte stehen; da im Koalitionsvertrag der neuen finnischen Regierung ein solches Modell versuchshalber vereinbart wird, werden zunehmend kritische Stimmen gegen eine derartige Maßnahme staatlicher Umverteilung laut ...
Juni 2013
Im Zuge der aktuellen Enthüllungen zu geheimdienstlichen Aktivitäten in den USA hört man auch jetzt wieder häufig ein Argument, das von denen gebraucht wird, die die Aufregung um die systematische staatliche Auswertung von Telefon- und Internetdaten nicht verstehen können oder wollen. "Wer nichts zu verbergen hat", so das Argument, "der hat auch nichts zu befürchten."
Philosophie
Oktober 2013
Mache dich selbst von allem leer.
Lass den Geist in Ruhe weilen.
Die zehntausend Dinge entstehen und vergehen, während der Geist ihr Zurückgehen betrachtet. - Lao Tse
Juni 2015
Es ist paradox: Den größten Erfolg haben wir, wenn wir uns nicht um ihn scheren. Wie oft haben wir schon erlebt, dass uns eine gute Idee genau dann gekommen ist, wenn wir nicht mehr nach ihr gesucht haben.
Literaturkritik
Das Schicksal von Menschen, die verschwinden, hat seine ganz eigene Anziehungskraft. Als ob ihr Weggehen in uns eine Sehnsucht nach etwas ganz Anderem anstößt, einem zweiten oder dritten Leben, einer vorgestellten Möglichkeit, einer anderen Identität, einem „Was wäre wenn?“ ...
Februar 2016
Der Taschen Verlag präsentiert mit „Buchumschläge in der Weimarer Republik“ eine beeindruckende Sozial- und Literaturgeschichte der Zwanziger Jahre
Februar 2016
Rudolf Stumbergers Reisebericht über „Das kommunistische Amerika“ zeigt die mannigfaltigen hoffnungsvollen Versuche von alternativen Lebensformen im Kollektiv, aber auch ihr mannigfaltiges Scheitern
Dezember 2015
Es gibt Werke, die aufklären, und solche, die verdunkeln. Es gibt Werke, die Nähe ermöglichen, und solche, die Distanz schaffen. Martin Amis’ neuer Roman „Interessengebiet“ bringt sicherlich kein Licht ins Dunkel und auch Nähe zu seinen Figuren und den Ereignissen will er kaum zulassen. Angesichts seines Settings - das KZ Auschwitz, 1942ff. - garantiert das fast schon seine Lesbarkeit. Denn ein literarisches Werk, das mit dem Anspruch daherkäme, über Zweck, Gründe und Hintergründe des Holocaust aufzuklären, wäre wohl schon von der ersten Seite an zum Scheitern verurteilt. Die Frage nach dem Warum trotzdem immer neu zu stellen und immer neu vor der Aporie zu stehen, die die Vergangenheit uns aufgegeben hat, ist schon Aufgabe genug. Sich den einfachen Antworten und Erklärungen zu verweigern, ebenso.
August 2015
Michael Pauens und Harald Welzers Schrift verteidigt den Mut, sich seiner eigenen Autonomie zu bedienen.
August 2015
Jean-Claude Michéa lotet in seiner Aufsatzsammlung "Das Reich des kleineren Übels" die Bedingungen der Möglichkeit eines echten Liberalismus aus
März 2015
Haben Sie auch manchmal das Gefühl, die Menschen würden von Tag zu Tag hässlicher, die Unterhaltungen trivialer, die Manieren ungehobelter und gut geschnittene Anzüge immer schwerer zu bekommen?
Filmkritik
Juli 2015
Wenn der Mensch wirklich mehr sein will als ein Uhrwerk, eine voreingestellte Mechanik, deren Wert sich in ihrem Funktionieren erschöpft, wie kann er sich beweisen, dass er die Fähigkeit dazu hat? Dass er mehr ist als ein Roboter mit Selbstbewusstsein? Dass er mehr ist als ein T-800, dem man Höflichkeit und Lächeln zum rechten Zeitpunkt beigebracht hat?
Juni 2013
Der Reiz von "Hangover" besteht neben aller Absurdität der Witze und Situationen vor allem darin, dass der Film mit der Suche seiner Helden nach Abenteuer in Las Vegas einen aufschlussreichen Blick auf unsere Wertungen und Haltungen gegenüber Kultur, Zivilisation und Gesellschaft eröffnet.
November 2012
Immer schon war klar, dass dieser Bond ein Problem haben muss. Bond, der Bindungsunfähige. Bond, der frauenfeindliche Dinosaurier. Bond, der Autoritätsverweigerer. Der Todesverachtende. Der Draufgänger mit dem narzisstischen Glauben, er würde immer leben.